Vorhautverengung – Phimose

Von einer Vorhautverengung bzw. Phimose spricht man, wenn sich die Vorhaut nicht vollständig über die Eichel nach hinten ziehen lässt. Bei kleinen Jungen gibt es häufig eine Enge. Bis zum Vorschulalter sollte diese sich aber langsam geben. Erst wenn dieser Zustand danach noch anhält, wird die Vorhautverengung als krankhafte Veränderung angesehen. Auch nach Entzündungen oder Verletzungen der Vorhaut kann es durch narbige Veränderungen zu einer Vorhautverengung kommen. Folgen einer Vorhautverengung können Beschwerden beim Wasserlassen mit Urinstau und wiederholte Entzündungen von Vorhaut und Eichel sein. Im Jugend- und Erwachsenenalter kann dann auch die Sexualität beeinträchtigt sein.

Durch einen kleinen, problemlos ambulant durchführbaren Eingriff – der sogenannten Zirkumzision – lässt sich das Problem leicht beheben.

Die chirurgische Methode richtet sich nach dem Ausmaß der Phimose und z. T. auch nach den Wünschen der Eltern.

Bei der klassischen Beschneidung (Zirkumzision) wird die Vorhaut vollständig („radikal“) entfernt, sodass die Eichel komplett frei liegt. Zuerst wird die Vorhaut vorsichtig von der Eichel gelöst. Anschließend wird die Vorhaut mit zwei Pinzetten gefasst und angespannt. Zuerst wird die äußere und dann die innere Vorhautschicht umschnitten und abgetragen. Nach sorgfältiger Blutstillung werden die beiden Vorhautschichten dann mit sich selbst auflösendem (resorbierbarem) Faden wieder zusammengenäht. Auf Ihren Wunsch kann die Methode variiert werden, sodass die Eichel soweit wie möglich bedeckt bleibt. Wünschen Sie, dass die Vorhaut bei Ihrem Kind möglichst erhalten bleibt, ist bei einer weniger stark ausgeprägten Phimose eventuell auch eine sogenannte Erweiterungsplastik möglich. Auch hierbei wird die Vorhaut vorsichtig von der Eichel gelöst und mit zwei Pinzetten gespannt. Dann wird die Vorhaut V-förmig eingeschnitten und innere und äußere Vorhaut voneinander gelöst. Anschließend werden beide Schichten versetzt wieder miteinander vernäht. Es entsteht eine rhombenförmige Wundfläche und die Vorhaut wird auf diese Weise erweitert.

Bei der sogenannten „Plastikbell-Methode“ wird eine Art Kunststoffglocke über die Eichel geschoben, die Vorhaut darüber gezogen und am Glockenrand abgebunden. Der abgeschnürte Vorhautrest stirbt ab und fällt nach 8-10 Tagen von allein ab. Diese Methode wird jedoch eher selten angewandt.