Nieren
Die Nieren sind ein faszinierendes, komplexes Organ und leisten „im Hintergrund“ eine Arbeit, die für jeden Menschen selbstverständlich, bei Funktionsstörung bzw. Ausfall und/oder Beeinträchtigung jedoch ebenso schnell hoch problematisch werden kann.
Die wichtigsten Aufgaben:
- Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten vor allem aus dem Eiweißstoffwechsel
- Ausscheidung von Fremdstoffen, z. B. Medikamenten und Umweltgiften, die mit der Nahrung in den Körper gelangt sind.
- Regulierung der Elektrolytkonzentration des Körpers
- Regulierung und Konstanthaltung des Wassergehaltes und des osmotischen Drucks
- Aufrechterhaltung des Säuren-Basen-Gleichgewichts
- Regulation des Blutdrucks
- Umwandlung der Vitamin-D-Vorstufe in das wirksame Vitamin-D-Hormon Kalzitriol
- Kalzitriol ist das Wirkendprodukt von Vitamin D. Vitamin D reguliert zusammen mit Hormonen der Schilddrüse und der Nebenschilddrüse den Kalziumhaushalt.
- Es wird über die Nahrung aufgenommen, unser Körper kann es aber auch selbst herstellen. Um wirksam zu werden, muss Vitamin D chemisch umgewandelt werden. Das geschieht in der Leber und unter UV-Einfluss in der Haut. Danach gelangt es in die Nieren. Dort wird es in seine endgültige Wirkform Kalzitriol umgewandelt und ins Blut als aktives Hormon ausgeschüttet. Kalzitriol wirkt vor allem im Darm und in der Niere selbst. Im Darm fördert es die Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung, in der Niere verhindert es die Kalzium-Ausscheidung. Schließlich bewirkt es den Einbau des Kalziums in den Knochen. Die Kalziumkonzentration im Blut hat eine rückkoppelnde Wirkung. Bei geringer Konzentration steigt die Kalzitriol-Ausschüttung, bei hoher Konzentration sinkt die Ausschüttung von Kalzitriol.
- Bildung des Enzyms Renin, das bei der Regulation des Blutdrucks und des Elektrolythaushalts eine wichtige Rolle spielt.
- Bildung des Hormons Erythropoetin.
Erythropoetin reguliert den Sauerstoffgehalt des Blutes und regt die Bildung roter Blutkörperchen (Erythrozyten) an. Die Niere überwacht den Sauerstoffgehalt im Blut. Sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut, wird Erythropoetin ausgeschüttet. Durch das Erythropoetin wird dem Knochenmark signalisiert, mehr rote Blutkörperchen zu produzieren. Weil die roten Blutkörperchen Sauerstoff transportieren, steigt dadurch die Konzentration von Sauerstoff im Blut wieder an.