DHEA und Testosteron
Etwa 20-30 % der Männer über 40-50 Jahren leidet an einem zu niedrigen Testosteron oder DHEA, was sich klinisch an nachlassender geistiger und körperlicher Leistungsfähigkeit sowie nachlassender Muskelkraft und erhöhter Schwitzneigung bemerkbar macht. Wenn bei den Laboruntersuchungen ein Mangel an Testosteron oder DHEA bewiesen ist kann durch Zufuhr der genannten Hormone oftmals eine deutliche Besserung der Gesamtsituation erreicht werden. Vorher muss aber durch einen Urologen durch entsprechende Untersuchungen wie Abtastung der Prostata, PSA-Bestimmung und transrektaler Ultraschall ausgeschlossen sein, dass ein bislang nicht erkannter Prostatakrebs vorhanden ist.
Bei DHEA (Dehydroepiandrosteron) handelt es sich um ein Sexualhormon, oft auch als Stressabwehrhormon bezeichnet. Es wird in der Nebennierenrinde produziert und als Vorstufe des Testosteron betrachtet. Nach neuen Erkenntnissen wird vermutet, dass es vom Körper vorwiegend in Östrogen umgewandelt wird.
Ein Testosteronspiegel von 12 bis 40 nmol/l gilt als normaler Bereich. Erst wenn der Wert unter 12 nmol/l sinkt, gilt er als behandlungsbedürftig. Die Normwerte können individuell sehr unterschiedlich sein. Manche Männer haben in jungen Jahren einen sehr hohen Testosteronspiegel. Hier können sich Beschwerden durch Hormonmangel schon zeigen, wenn die Werte stark abfallen, auch wenn der Hormonspiegel nicht unter 12 nmol/l sinkt. Die Veröffentlichungen über die Behandlungsbedürftigkeit sind hier sehr unterschiedlich. Wissenschaftler sprechen derzeit von 5 bis 10 Prozent der Männer als Betroffenen.
Für die Urologen im medizinischen Zentrum Bonn, Friedensplatz, ist der Mann nicht auf Prostata, Hoden und Penis beschränkt. Der Mann hat z. B. ein ähnlich kompliziertes und geniales Hormonsystem wie die Frau, bei diesen wird es, allein schon durch den Menstruationszyklus, nach außen sichtbar und damit werden Unregelmäßigkeiten bemerkt und können frühzeitig abgeklärt werden.
Hormondefizite, z. B. das Testosteron-Mangel-Syndrom, sollten diagnostiziert und behandelt werden.
Neben seinen Einflüssen auf die Sexualfunktionen des Mannes ist Testosteron auch mit verantwortlich für den Knochenstoffwechsel, den Muskelaufbau und die Blutbildung. So führt ein längerfristiger, stärkerer Testosteronmangel z. B. zur erhöhten Knochenbrüchigkeit (Osteoporose), was im Alter dann z. B. zu gehäuften Wirbelkörper- oder Schenkelhalsbrüchen führen kann.
Bei ca. 10-20 % aller Patienten mit Erektionsstörungen liegt als Mitursache ein erniedrigter Testosteronspiegel im Blut vor. Ebenso sollte DHEA-Dehydroepiandrosteron, ein Hormon der Nebennierenrinde, kontrolliert werden, es nimmt bis zum 60. Lebensjahr um das Dreifache gegenüber dem 20. Lebensjahr ab. In den USA genießt DHEA quasi als Jugendlichkeitshormon ein sehr hohes Ansehen und Millionen von Männern nehmen dieses Hormon ein. In Deutschland ist DHEA über internationale Apotheken erhältlich und führt bei älteren Männern oftmals zu einer Gesamtverbesserung von Wohlbefinden und Leistungskraft.
Neueste Studien haben auch gezeigt, dass bei Männern mit DHEA-Mangel und Potenzstörungen durch die Einnahme von DHEA oftmals eine deutliche Besserung der Erektion herbeizuführen ist. Wenngleich DHEA in seiner vielfältigen Wirkweise noch weitgehend unerforscht ist, so hat sich in mehreren Langzeitstudien gezeigt, dass Männer mit erniedrigten DHEA-Spiegeln von einer signifikant höheren Sterblichkeitsrate an Herzinfarkten und Schlaganfällen nach zwei bis vier Jahren Beobachtungszeit betroffen waren, als dies bei Männern mit normalen DHEA-Spiegeln der Fall war.
Außerdem hat sich gezeigt, dass die zusätzliche Medikation von DHEA bei Männern mit schweren Depressionen zu einer deutlichen Besserung der Gesamtsituation führte. All diese genannten Erkenntnisse sprechen dafür, dass bei Männern über 40 Jahren und entsprechenden klinischen Symptomen wie Abfall der geistigen und körperlichen Leistungskraft die DHEA-Spiegel neben den Testosteronspiegeln im Blut bestimmt werden sollten.